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Blutegeltherapie

Wir bieten neben einer teilstationären und stationären Schmerztherapie auch eine ambulante Blutegeltherapie bei uns in der Schmerzklinik an. Bei der Blutegeltherapie handelt es sich um ein alternativmedizinisches Verfahren aus der […]

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AMBULANTE BLUTEGELTHERAPIE

Wir bieten neben einer teilstationären und stationären Schmerztherapie auch eine ambulante Blutegeltherapie bei uns in der Schmerzklinik an.
Bei der Blutegeltherapie handelt es sich um ein alternativmedizinisches Verfahren aus der Naturheilkunde, das bereits seit mehr als 2000 Jahren bekannt ist.

Von 14 verschiedenen Blutegelarten werden nur zwei als medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis und Hirudo verbana) verwendet.
Blutegel, die medizinisch eingesetzt werden, werden hierfür extra in Farmen gezüchtet. Sie unterliegen als Fertigarzneimittel strengen Qualitätsstandards und Hygienebestimmungen. Wir beziehen die Egel von der Biebertaler Blutegelzucht (https://www.blutegel.de).

Wir wenden die Blutegel insbesondere bei schmerzhaften Gelenkerkrankungen wie z. B. Gelenksarthrosen (Knie, Daumen, Sprunggelenk) an.
Weitere Indikationen sind bei uns die Epicondylitis lateralis sowie degenerative Veränderungen an Sehnenansätzen. Die Blutegeltherapie ist gut dazu geeignet, Schmerzen zu lindern und Schwellungen zu reduzieren.

Bei der Blutegeltherapie macht man sich vor allem die Wirkstoffe im Speichel zunutze.
Insbesondere die Substanzen HirudinEglin und Calin haben sich in der Therapie als besonders hilfreich erwiesen.
Hirudin: gerinnungshemmende und antithrombotische Wirkung, beschleunigt den Lymphfluss und in der Lymphe enthaltende Schadstoffe können ausgeschieden werden.
Calin: gerinnungshemmende Wirkung, hält die Wunde für mehr als 12 h offen, das dadurch entstehende Nachbluten ist gewollt und kommt einem „sanften“ Aderlass gleich.
Eglin: antientzündliche Wirkung
Eine Blutegelbehandlung kann zwischen 30 und 180 Minuten in Anspruch nehmen. In dieser Zeit nimmt der Blutegel ca. 10 -20 ml auf, nochmal so viel kann noch nachbluten, dies ist erwünscht und sollte nicht unterbunden werden. Hat der Blutegel genug Blut aufgenommen, fällt er von alleine ab.

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  • Blutgerinnungsstörungen
  • Blutarmut (Anämie)
  • Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten (z. B. Marcumar)
  • bekannte Wundheilungsstörung
  • überschießende Narbenbildung
  • Allergie gegen Fremdeiweiß und Wespengift
  • Schwangerschaft
  • Immunsupression (Cortison, Chemotherapie)
  • akute Infektionskrankheiten
  • chronische Magenschleimhautentzündungen mit Geschwüren
  • HIV-Infektion
  • drei Tage vor oder nach Zahnextraktion oder Operation
  • ggf. Diabetes mellitus
  • schwerwiegende Organerkrankungen

Nach der Aufklärung und ihrer Einwilligung in die Behandlung werden die Blutegel nach Reinigung der Haut angesetzt. Die benötigte Anzahl an Blutegel wird an die vorher gemeinsam besprochenen Körperregionen gesetzt. Im Anschluss werden die Wunden, wenn alle Blutegel abgefallen sind, mit einem sterilen Verband versorgt. Dieser soll für ca. 24 h auf den Wunden verbleiben. Nach der Behandlung ist Ruhe angesagt, die behandelte Extremität sollte am Tag der Behandlung geschont werden. Eine Kontrolle der Bissstellen erfolgt am kommenden Tag.

Eine erneute Kontrolle, bei in der Regel unkompliziertem Verlauf, erfolgt dann erst wieder nach einer Woche.

Leider ist das Verfahren keine Kassenleistung und muss von Ihnen als Patient selbst bezahlt werden. Es werden je nach Anwendung 2-6 Blutegel benötigt, dazu kommt ein vorheriges ausführliches Gespräch (Aufklärung) mit Ihnen über den Ablauf der Behandlung, Risiken und Nebenwirkungen sowie die Kosten für das Verbandsmaterial. Insgesamt belaufen sich die Kosten abhängig von der Blutegelanzahl dann zwischen 90 – 130 €.