Ein Kreuzsymbol St. Vinzenz-Krankenhaus Düsseldorf

Rapid Recovery – endoMove

Rapid Recovery bedeutet übersetzte rasche Genesung. Ziel ist es dabei Ihnen einen schnellen Weg zurück zu Mobilität und Selbstständigkeit zu ermöglichen.

PATIENTENBEREICH

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Rapid Recovery bedeutet übersetzt rasche Genesung. Ziel des Rapid Recovery Programms ist es, Ihren Behandlungsweg von der präoperativen Untersuchung bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus und darüber hinaus bestmöglich zu gestalten. Sie als Patient stehen im Mittelpunkt des Rapid Recovery Programms und sind aktiver Partner in Ihrem Behandlungsprozess. Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden stehen bei allen Elementen des Programms im Vordergrund.
Durch intensive Schulung und Aufklärung sollen Ängste abgebaut und somit bestmögliche Behandlungsresultate erzielt werden. Sie lernen von Beginn an, wie Sie durch aktives Mitwirken Ihren Behandlungsverlauf positiv mitgestalten und Verantwortung für Ihre Genesung übernehmen können.

Rapid Recovery Programm als Qualitätssystem

Im Rapid Recovery Programm wird auf die Qualität der einzelnen Elemente besonderer Wert gelegt. Ihre bestmögliche Versorgung wird durch den Einsatz von standardisierten Abläufen ermöglicht. Diese entsprechen dem neuesten medizinischen Stand und bilden alle Aspekte Ihres Behandlungsweges ab. Unser Team, bestehend aus allen beteiligten Fachgruppen, arbeitet eng zusammen. So wird es möglich, dass die einzelnen Behandlungsschritte aller beteiligten Fachgruppen auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt und transparent sind.

Bestandteile des Rapid Recovery  Konzeptes:  

  • Umfassende Schulung und Informationen   rund um Ihre Behandlung
  • Entwicklung von konkreten Gesundheitszielen zusammen mit Ihrem persönlichen Begleiter als Coach
  • Multidisziplinäre Behandlung
  • Moderne Schmerztherapie
  • Wundmanagement
  • Geplante kurze Verweildauer im Krankenhaus, fließender Übergang in die Anschlussheilbehandlung
  • Intensive Physiotherapie
  • Entlassung in die stationäre oder ambulante Rehabilitation
  • Wegfall von: Drainagen und Schmerz- und Dauerkathetern
  • Volle Belastbarkeit des Kunstgelenks direkt nach der Operation

Sie werden über jeden Behandlungsschritt informiert. Diese Planung ermöglicht Ihnen, sich mit realistischen Erwartungen auf Ihre Operation und die Zeit danach vorzubereiten

Die Sprechstunde

Die Indikation zur Operation wird anhand des Untersuchungsergebnisses und der Bildgebung mit Ihnen gemeinsam in der Sprechstunde gestellt. Bereits hier wird der weitere Ablauf mit Ihnen geplant. Sie vereinbaren einen Termin zum Vorbereitungstag, einen Operationstermin und planen gemeinsam mit unserem Rehateam die Anschlussheilbehandlung. Zusätzlich bekommen Sie einen ausführlichen Patienteninformationsordner, welcher Sie mit allen Informationen rund um die Operation versorgt.

Der Vorbereitungstag

Eine Operation sollte gut vorbereitet werden. Hierzu vereinbaren wir einen Vorbereitungstermin mit Ihnen, der in der Regel ca. zwei Wochen vor der Operation stattfindet. Bereits zum Vorbereitungstag sollten Sie einen Begleiter (Partner, Verwandten, Freund) mitbringen, der Sie vor, während und nach Ihrer Behandlung unterstützt und motiviert.
Am Vorbereitungstag durchlaufen Sie ein strukturiertes Aufnahmeprocedere. Dieses besteht aus: Administrative Aufnahme Digitale Patientenschule Gangschule Pflegerische Aufnahme (Blutentnahme, EKG) Arzneimittelanamnese durch die Apotheke Ärztliche Untersuchung, sowie ein ausführliches Aufklärungsgespräch Vorstellung beim Narkosearzt (Anästhesist) Ergänzende Bildgebung (Röntgen, ggf. CT)
Alle offenen Fragen, die sich ergeben, werden beantwortet, der normale Ablauf besprochen und Risiken erörtert. Während dieses  ca. fünfstündigen Vorbereitungstags haben Sie die Möglichkeit, all Ihre Fragen zu stellen oder Sorgen mitzuteilen, die Sie im Vorfeld Ihrer Behandlung beschäftigen.

In der Regel erfolgt die eigentliche Aufnahme in das Krankenhaus am Morgen der Operation. Bereits im Vorfeld werden Ihnen Uhrzeit und Station mitgeteilt, auf der Sie sich dann einfinden sollen. Nach Vorbereitung auf der Station gehen Sie selbständig in Begleitung der Krankenpflege in den Operationssaal.

Nach Durchführen der vereinbarten Narkoseform (Vollnarkose oder Teilnarkose) erfolgt die Operation. Diese dauert in der Regel zwischen 60 und 100 Minuten. Hierbei wird die Haut am seitlichen Oberschenkel über dem großen Rollhügel eröffnet. Nach Darstellung des Hüftgelenks wird der abgenutzte Hüftkopf auf Höhe des Schenkelhalses abgetrennt und entfernt. Nun wird die abgeriebene knöcherne Pfanne durch Fräsen vorbereitet, um schließlich die künstliche Pfanne fest verankert aufzunehmen. Anschließend wird der Oberschenkelschaft mit speziellen Raspeln „ausgehöhlt“, um als „Stützrohr“ für den neuen passgerechten Hüftschaft zu dienen. Um nun ein exaktes Gleiten der neuen Prothesenpartner zu gewährleisten, wird in die künstliche Gelenkpfanne eine Gleitfläche (Inlay) aus hochvernetztem Kunststoff oder Keramik gesetzt. Auf den künstlichen Hüftschaft wird ein dazu korrespondierender Hüftkopf aus Keramik aufgesteckt. Anschließend wird das neue Hüftgelenk eingerenkt und auf Stabilität und Funktion geprüft. Auf Drainagen wird bewusst verzichtet. Durch eine lokale Betäubung des Operationsgebiets werden die Schmerzen nach der Operation deutlich gesenkt und eine frühe Mobilisation gewährleistet. Eine Röntgenkontrolle bestätigt den regelgerechten Prothesensitz. Am
Ende der Operation wird das Hüftgelenk mit einer innenliegenden, dezenten Hautnaht verschlossen, sodass ein späterer Fadenzug entfällt. Ein steriler Verband beendet die Operation.

Die Wahl des operativen Zugangswegs passen wir individuell an Ihre Grundvoraussetzungen an. Wir versuchen, immer so minimalinvasiv wie möglich zu arbeiten. Intraoperativ arbeiten wir weichteil- und muskelschonend. Angewandt wird hauptsächlich ein modifizierter seitlicher Zugang oder ein vorderer Zugang (AMIS). Laut Studienlage zeigt sich 6 Wochen nach der Operation unabhängig vom Zugangsweg das gleiche klinische Ergebnis.

Nach der Operation kommen Sie kurzzeitig in den Aufwachraum, wo Sie durch das Team der Narkoseabteilung betreut werden. Anschließend dürfen Sie direkt wieder in Ihr Zimmer auf der Normalstation. In Ausnahmefällen (z.B. bei besonders vorerkrankten Patienten) steht uns eine modern ausgestattete interdisziplinäre Intensivstation zur Überwachung für die erste Nacht nach der Operation zur Verfügung. Bereits am Tag der Operation beginnen die Krankengymnasten erste Schritte gemeinsam mit Ihnen und ihrem neuen Gelenk zu gehen. Spätestens am ersten Tag nach der Operation können Sie im Normalfall erste selbständige Schritte an Unterarmgehstützen unternehmen. Im stationären Aufenthalt trainieren Sie täglich in Einzelbetreuung, sowie in der Gruppentherapie mit unseren Krankengymnasten. Sobald die weitere Versorgung (Anschlussheilbehand
lung) festgelegt und der stationäre Heilverlauf abgeschlossen ist, kann die Entlassung aus dem Krankenhaus erfolgen – entweder direkt in die Rehaklinik oder im Falle einer ambulanten Anschlussheilbehandlung nach Hause. Im ausführlichen Entlassungsgespräch mit dem Stationsarzt werden offene Fragen und der weitere Heilverlauf besprochen. Der stationäre Aufenthalt dauert in der Regel zwischen vier bis sechs Tage.

In der Regel empfehlen wir nach dem Einsetzen des künstlichen Hüftgelenks eine Anschlussheilbehandlung (Reha). Diese dauert meist 2-3 Wochen und kann ambulant oder stationär durchgeführt werden. Bereits wenn Sie einen Operationstermin in unserer Sprechstunde vereinbaren, werden Sie auch auf die verschiedenen Optionen hingewiesen. Sobald die Operation durchgeführt worden ist, melden wir Sie mit Ihrem Einverständnis in der Wunscheinrichtung an. Je nach Kostenträger (Krankenversicherung oder Deutsche Rentenversicherung) kann es sein, dass der Kostenträger die Einrichtung festlegt. Die individuelle Nachbehandlung nach einer Hüftoperation wird vom Operateur festgelegt. Eine Thromboseprophylaxe (in Tablettenform) ist  meist für einen Zeitraum von ca. fünf Wochen erforderlich. Im Normalfall benötigen Sie nach der Operation für einen Zeitraum von 3-6 Wochen Gehstützen. Nach diesem Zeitraum sind die Muskulatur und das Hüftgelenk in der Regel so verheilt, dass Sie auch ohne Gehstützen belasten können. Um das Risiko des Ausrenkens der neuen Prothese (Luxation) zu minimieren, sollten Sie für mind. drei Monate nach der Operation auf riskante Manöver (z.B. übermäßige Verdrehbewegungen in der Hüfte) verzichten. Nach Absprache mit dem weiterbehandelnden Arzt und Krankengymnasten können Sie dann allmählich den Wiedereinstieg in den Beruf und Sport planen.