Ein Kreuzsymbol St. Vinzenz-Krankenhaus Düsseldorf

Fibromyalgie

FIBROMYALGIE – SCHMERZTHERAPIEGRUPPE

LIEBE PATIENTIN, LIEBER PATIENT,

das Fibromyalgiesyndrom (FMS) ist ein chronisches Schmerzsyndrom, das sich vor allem durch Schmerzen der Muskeln und Sehnenansätze in verschiedenen Körperregionen äußert. Häufig bestehen zusätzliche Beschwerden, wie z. B. depressive Symptome, chronische Müdigkeit und Erschöpfung sowie Konzentrationsstörungen. Sowohl die generalisierten Schmerzen als auch die weiteren Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

5-8 % der deutschen Bevölkerung leiden unter dem FMS. Die Ursache ist bis heute unklar, vermutet wird aber eine gestörte Schmerzverarbeitung im Gehirn. Die Schwelle, ab der Reize als Schmerzen empfunden werden („Schmerzschwelle“), ist bei Menschen mit Fibromyalgie niedriger als bei anderen Menschen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren (genetisch, körperlich und psychisch) für das FMS verantwortlich ist.

Betroffene durchlaufen oft eine lange Odyssee, bis die Diagnose erstmals gestellt wird. Die Lebensqualität, die körperliche und geistige Leistungs- und Arbeitsfähigkeit sind bis dahin oft schon deutlich eingeschränkt, der Leidensdruck hoch. In unserer Schmerzklinik behandeln wir seit Jahren Patienten mit FMS. Um gezielter auf die Bedürfnisse dieser Patientengruppe eingehen zu können, bieten wir für diese komplexe Symptomatik ein leitliniengerechtes, zugeschnittenes Therapieangebot.

Mit besten Wünschen für Ihre Gesundheit

Sandra Blenk
Ärztliche Leiterin, Zentrum für Schmerzmedizin

Vor Aufnahme in die Fibromyalgiegruppe erhalten Sie einen Termin für eine 1-tägige Schmerzdiagnostik. Bei dieser werden sie ärztlich, psychologisch und physiotherapeutisch untersucht. Gegebenenfalls können danach noch ergänzende Zusatzuntersuchungen, die wir für notwendig erachten, von uns empfohlen werden.

Bei der Behandlung legen wir ein bio-psycho-soziales Krankheitsverständnis zugrunde, welches neben neuropsychologischen Grundlagen der Fibromyalgie-Erkrankung auch psychosoziale Faktoren bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Schmerzen und ihre Folgen im privaten und beruflichen Umfeld berücksichtigt. Auf diese Weise ist es uns möglich, ein ganzheitliches Verständnis ihrer Schmerzen sowie ihrer Lebensumstände in der Therapie zu berücksichtigen.

Die Behandlung wird teilstationär durchgeführt und findet in einer Gruppe von 8 Personen statt, die die Therapie gemeinsam beginnen und beenden.

Sie kommen an insgesamt 20 Wochentagen morgens um 7:30 Uhr zu uns und können nachmittags wieder nach Hause gehen. Drei Monate nach Behandlungsende kommt die Gruppe noch einmal für mehrere Stunden für einen sogenannten „Auffrischungstag“ zusammen, um sich über die Umsetzung der erlernten Strategien im Alltag auszutauschen.

Das Behandler-Team setzt sich aus verschiedenen Berufsgruppen zusammen (Ärzte, Psychotherapeuten, Physiotherapeuten sowie Pflege).

Folgende Elemente sind Teil des Behandlungsprogramms:

  • Wissensvermittlung zum Fibromyalgie-Syndrom
  • und weiteren Schmerzarten
  • Vermittlung/Anwendung von nicht medikamentösen
  • und medikamentösen Strategien
  • Einführung in Entspannungsverfahren
  • psychologische Einzel-und Gruppentherapie
  • Stressbewältigungstraining
  • medizinische Behandlung
  • Funktions- und Bewegungstherapie
  • Physiotherapie
  • Ausdauertraining (Nordic Walking)
  • Biofeedback
  • Ernährungsberatung

Im Rahmen der Behandlung werden Sie unter anderem verschiedene Verfahren kennenlernen und angeleitet gemäß des Selbstmanagement-Ansatzes– diese eigenständig anzuwenden. Entscheidend für den Erfolg der Behandlung ist allem voran das Engagement von Ihnen selbst und die Motivationsbereitschaft, durch Wissen etwas zu verändern.